Happy und das Geheimnis vom Osterhasen

Im Sonnenpark herrschte reges Treiben: Überall waren Kinder zu hören, die aufgeregt lachen und miteinander spielten. Es war Osterzeit und die bunten Frühlingsblumen streckten bereits ihre Köpfe in die warme Sonne. Der Foodtruck hielt leckere Köstlichkeiten parat und die Fahrzeuge brausten auf der Spielstraße hin und her. Das Sonnenpark-Team hatte alle Hände voll zu tun, denn sie alle wollten den Gästen ein unvergessliches Osterfest bereiten.

Die Köchinnen und Köche planten schon das Ostermenü, der Happy Club bastelte kleine Osterkörbe und die Haustechnik bereitete alles für Eiersuche vor.

Mittendrin wirbelte Happy herum. Der lustige Clown mit Roter Nase und breitem Grinsen versprühte beste Laune und machte hier und da seine Scherze. Als Familotel-Maskottchen beschäftigte ihn aber eine Sache schon seit Tagen…

Wo war eigentlich der Osterhase?

Sonst tauchte er pünktlich zu Ostern auf und versteckte im ganzen Hotel bunte Eier. Happy machte sich jedes Jahr auf´s Neue einen Spaß daraus, ihn dabei zu beobachten und die besten Verstecke ausfindig zu machen. Aber in diesem Jahr war weit und breit kein Hase zu sehen – weder zwischen den Blumenbeeten noch auf den Wiesen rund um den Sonnenpark.

„Habt ihr vielleicht den Osterhasen gesehen?“, fragte Happy die Kinder, die gerade auf dem Piratenspielplatz spielten. Die Kleinen schüttelten die Köpfe. „Nein, Happy! Wir haben ihn nirgends gefunden. Eier haben wir auch nicht gesehen. Bestimmt kommt der Osterhase dieses Jahr gar nicht.“

Kurz entschlossen nahm Happy seinen roten Hut ab und kratzte sich nachdenklich an den orangenen Haaren. „Na gut!“, sagte er schließlich. „Wenn der Osterhase nicht zu uns kommt, dann suchen wir ihn eben!“

Zusammen mit den Kindern machte er sich auf den Weg. Fröhlich pfeifend liefen sie durch das Hotel, klopften an alle Türen und schauten in jede Ecke. Im Abenteuerland war er leider nicht. Im Schwimmbad hatten sie auch kein Glück. Im Happy Club malte man zwar fröhlich viele Osterhasen, der echte war aber auch dort weit und breit nicht zu sehen. Auf der Sonnenterrasse vom Restaurant hatten sie sogar mit einer Lupe nachgeschaut, doch nicht mal einen Pfotenabdruck gefunden. Langsam aber sicher machten sich die Kinder große Sorgen und ließen die Köpfe hängen.

„Was, wenn es dieses Jahr keine Ostereier gibt?“, fragte ein kleiner Junge mit zitternder Stimme. Ein anderes Mädchen schniefte leise. „Dann wird Ostern gar nicht lustig!“

Happy blinzelte tröstend und zauberte mit einem gekonnten Handgriff eine bunte Blume aus seinem Ärmel. „Keine Sorge, liebe Kinder. Solange ich hier bin, wird keiner traurig! Wir finden eine Lösung – versprochen!“

Plötzlich hörten sie ein leises Rascheln in den Büschen und etwas flauschig-braunes hüpfte hervor. Der Osterhase? Nein. Aber dafür ein anderes, ganz kleines Häschen, das verängstigt fiepte. Seine Ohren hingen schlapp nach unten und es wirkte sehr traurig.

Vorsichtig nahm Happy ihn auf den Arm und fragte: „Na, du süßer Hasenfreund, wo ist denn der Osterhase, dein großer Bruder?“

Der kleine Hase schnupperte an Happys roter Nase und zuckte mit den Ohren. Dann hoppelte er auf den Boden und ein paar Schritte davon und blickte sich immer wieder um, als wollte er sie auffordern, ihm zu folgen. Also liefen Happy und die Kinder ihm hinterher. Quer über das Hotelgelände führte er sie. Vorbei an der Rezeption und der Spielstraße, raus in´s Dorf, bis in den Sonnenpark Wald.

Dort erreichten sie schließlich einen kleinen Holzschuppen. Aus dem Inneren drang ein gedämpftes Klopfen. Vorsichtig klopfte Happy an die Tür. „Hallo? Ist hier jemand?“ Mit einem Quietschen öffnete sich die Tür einen Spalt. Und da lag er – der große Osterhase, mit bandagiertem Pfötchen und einem müden Blick. „Ich bin gestolpert und habe mir die Pfote verletzt“, erklärte er heiser. „Jetzt kann ich keine Ostereier verstecken. Was sollen die Kinder nur denken?“

Clown Happy und die Kinder waren am Boden zerstört. Der arme Osterhase…
Doch plötzlich huschte ein Lächeln über Happys Gesicht. „Keine Sorge, wir helfen dir! Wir sind doch ein starkes Team!“

Und so kam es, dass Happy, der kleine Hasenbruder und alle Kinder zusammen das Osterfest retteten. Sie bemalten Dutzende bunter Eier, packten sie in Körbe und versteckten sie anschließend im ganzen Sonnenpark. Immer wieder lachten sie, weil Happy aus Versehen auch mal ein Ei in der Toilette verstecken wollte oder ihm der Osterkorb auf den Boden fiel.

Am Ostermorgen war die Aufregung groß. Die Hotelgäste suchten begeistert nach den Nestern, die überall verteilt waren. Als sie den Osterhasen in seinem Schuppen besuchten, um ihm eine Gute-Besserung-Möhre zu bringen, blickte er gerührt auf die Kinder und den stolzen Clown. „Danke, Happy!“, sagte er. „Ohne eure Hilfe hätte dieses Osterfest keine bunten Eier gehabt.“

Happy zwinkerte dem Osterhasen zu und tippte sich an seine rote Nase. „Vergiss nicht: Ein Clown mit Freunden an seiner Seite kann die Welt ein bisschen schöner machen.“